Wie viele andere Institutionen nutzt das Medienzentrum Heidelberg die digitale Online-Pinnwand Padlet. Um Lehrkräften eine uneingeschränkte Nutzung zu ermöglichen, hat man sogar eine Backpack Lizenz beschafft. Wie das Medienzentrum Heidelberg im Dezember 2021 in einem Beitrag mit dem Titel Von Padlet zu Taskcards bekannt gibt, wurde dem Medienzentrum die Nutzung des Padlet-Backpack Angebotes „mit sofortiger Wirkung vom Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg untersagt.“ Neue Padlet-Zugänge für Lehrkräfte werden deshalb ab sofort nicht mehr erstellt. Bestehende Zugänge bleiben vorerst bestehen, werden aber Ankündigung einer Frist gelöscht. Lehrkräfte mit einem Padlet-Backpack Konto beim Medienzentrum Heidelberg können sich jetzt für ein Taskcards Konto voranmelden. Damit sollte es dann möglich sein, bestehende Padlet Pinnwände zu TaskCards zu migrieren.
Bewertung
Wie schon vor Monaten angekündigt, greift der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden Württemberg nun durch, um die Vorgaben des EuGH im Schrems II Urteil bezüglich der Übermittlung von personenbezogenen Daten in die USA umzusetzen. Wie zu erwarten, untersagt er öffentlichen Stellen deshalb die Nutzung von US Plattformen, wenn diese nicht durch geeignete Garantien oder technische Maßnahmen sicherstellen können, dass eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten DS-GVO konform möglich ist. Die Aussagen des LfDI Baden Württemberg wurden vor allem im Zusammenhang mit der Nutzung von Office 365/ Microsoft 365 gemacht. Trotzdem überrascht es nicht wirklich, dass auch die Nutzung von Padlet untersagt wird. Padlet verarbeitet zwar nicht personenbezogene Daten im Umfang der Microsoft Plattformen, die genutzten Server befinden sich jedoch überwiegend in den USA und es kommen darüber hinaus diverse Analyse Tools von US Dienstleistern zum Einsatz. Außerdem ist auch der angebotene Vertrag zur Auftragsverarbeitung (Data Processing Addendum) nicht ausreichend im Sinne der DS-GVO.
Lächerlich. Der Datenschutz wird völlig übertrieben und killt sukzessive innovative tools, die den Unterricht bereichern. Hauptsache der Landesbeauftragte greift nun durch und tobt sich in seinem Universum aus. Der Posten gehört abgeschafft und stattdessen Lehrerstellen geschaffen.
Liebe Frau Türlich,
es gibt genügend datenschutzkonforme Alternativen in allen Bereichen, Sie sollten sich unbedingt besser mit diesen und allgemein mit dem Datenschutz beschäftigen. Edumaps ist z.B. eine Alternative und sogar noch leistungsfähiger als Taskcards.
Lehrerstellen schaffen ja, aber nicht mit einem vermeintliches Wissen über Datenschutz, in einem Bereich der immer mehr an Bedeutung gewinnt! Als Lehrerin haben sie z.B. eine besondere Fürsorgepflicht… auch im digitalen Bereich! Also bitte sparen Sie sich Ihr „Lächerlich“!
Naja, „Breaking the law is not innovative“ wie Max Schrems sagt. Bei Padlet.com bezahlen Schüler/-innen und Lehrkräfte mit Ihren Daten. Ich finde das nicht übertrieben, wenn man da den Finger darauf legt. Viele Medienzentren bieten übrigens für Lehrkräfte kostenlos die Alternative mit TaskCards an.
Nur, weil man nicht sieht, hört und riecht, wie die MAFGA (Microsoft, Apple, Facebook, Google und Amazon) und weitere unsere Daten missbrauchen, ist es nicht weniger schlimm.
Wenn man z.B. mal in die USA einreisen möchte und wird nicht reingelassen (weil das Profil nicht konform ist), ist es zu spät, seine Daten wieder einzufangen – und das könnte noch ein harmloser Fall sein (der im Übrigen in meinem Bekanntenkreis wirklich passiert ist).
Dieser gedankenlose Umgang der großen Mehrheit mit unserer Privatsphäre verhindert, dass die MAFGA in ihren Aktivitäten beschränkt wird.
Wann wacht die Mehrheit endlich auf?